IT-Sicherheit: 5 Experten sagen ihre Meinung

Warum IT-Sicherheit immer noch auf die leichte Schulter genommen wird - und wie man dem begegnen kann

Ob es um Cyberattacken auf Computernetzwerke, Betrugs-Mails oder gespeicherte Kontaktdaten auf Tablett oder Handy geht: IT-Sicherheit ist ein Thema, das nicht nur große Konzerne, sondern auch mittlere und kleine Unternehmen bis hin zu EPU und Privatpersonen betrifft. Kürzlich befasste sich die Veranstaltungsreihe Digital Business Trends (dbt) mit dem Thema.

Unter dem Titel „IT-Sicherheit: Vom Stiefkind zur globalen Herausforderung“ diskutierten zwei Expertinnen und drei Experten auf Einladung der dbt im Haus der Musik in Wien. Hier die wichtigsten Statements aus unserer Sicht:

1. Janda: Globales Handlungsfeld

„IT-Sicherheit wird vom Expertenthema zum globalen Handlungsfeld für viele Bereiche. Man denke an den Gesundheitssektor – Stichwort Angriffe auf Herzschrittmacher –, die Autoindustrie, aber auch die landwirtschaftliche Produktion.“

Das sagte Alexander Janda, Generalsekretär des Kuratoriums Sicheres Österreich, in seinem Eröffnungsstatement. Wie aber ist mit dieser Herausforderung umzugehen, zumal dann, wenn man nicht wie ein Großunternehmen über eine eigene IT-Abteilung verfügt? Dies war eine der Fragestellungen in der anschließenden Expertendiskussion.

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v.l. Johanna Ullrich, Markus Schreiber, Alexander Mense, Verena Becker, Alexander Janda.  ©APA - Austria Presse Agentur/APA-Fotoservice/Schedl

2. Becker: Es führt kein Weg zurück

Dazu Verena Becker, von der Bundessparte Information und Consulting der WKO:

„Entsprechendes Wissen ist die Voraussetzung für die moderne, digitale Wirtschaft. Vor allem kleine und kleinste Unternehmen müssten lernen, mit dem Thema umzugehen. Die können das nicht auf die IT-Abteilung abschieben. Es führt kein Weg zurück, die Entwicklung ist rasant und geht mit zeitlichen und finanziellen Aufwänden einher.“

3. Schreiber: Betrugs-Mails immer raffinierter

Wie wichtig es ist, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, zeigt etwa die Tatsache, dass Hacker und Betrüger im Cyberspace immer raffinierter werden. Ein Beispiel dafür sind gefälschte Rechnungen:

„Betrugs-Mails waren früher sehr plump. Jetzt wird die Rechnung perfekt nachgebaut, nur die Bankverbindung ist geändert. Da braucht es entsprechendes Wissen“, so Markus Schreiber, Marketing-Leiter für den Geschäftskundenbereich der A1 Telekom Austria

4. Mense: Kinder und Jugendliche einbeziehen

Einen großen Nachholbedarf ortet Schreiber bei Schulungen für Mitarbeiter. Doch nicht nur diese, auch Kinder und Jugendliche benötigen entsprechende Anleitung, wie Alexander Mense, Leiter des Instituts für „Information Engineering & Security“ an der Fachhochschule Technikum Wien einfordert:

„Kinder und Jugendliche haben gelernt, auf der Straße nach links und rechts zu schauen, aber mit dem Handy lassen wir sie alleine“, so Mense.

5. Ullrich: Gesellschaft nimmt Risiken auf sich

Warum ist der Umgang mit IT-Sicherheit trotz Warnungen und Kampagnen nach wie vor vergleichsweise lasch? Ein mögliche Antwort darauf gibt Johanna Ullrich, Senior Researcher bei SBA Research , einem Kompetenzzentrum der TU Wien :

„Die Gesellschaft nimmt die Risiken der Digitalisierung offenbar auf sich, weil die Vorteile als viel größer wahrgenommen werden. Das war bei der Einführung des Automobils auch so.“

Damit IT-Sicherheit nicht nervt

Ein anderer Grund könnte sein, dass „IT-Sicherheit manchmal auch einfach nur nervt“, wie Verena Becker von der WKO es formulierte. Als Beispiel nannte sie hier die Aufforderung, alle drei Monate das Passwort für den PC zu ändern. Hier gilt es laut Becker, einen Kompromiss zwischen Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit zu finden sowie bei den Mitarbeitern auch ein entsprechendes Bewusstsein zu schaffen.

Die WKO bietet dazu ein IT-Sicherheitshandbuch mit praktischen Tipps für den sicheren Umgang mit Computer und mobilen Endgeräten an, beispielsweise mit Passwörtern, E-Mails, Spam und Viren. Hier kann die Broschüre kostenlos bestellt oder downgeloadet werden: Sicherheitshandbuch WKO


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Bericht: OTS/Dr. Neureiter-PR